1945 - 1951

Gegen Ende des zweiten Weltkriegs herrschte in der Schweiz, hauptsächlich in den grossen Siedlungsgebieten, ein sehr grosser Mangel an preisgünstigen Wohnungen, vor allem für Familien mit kleinen und mittleren Einkommen.
 
Um diesem Notstand abzuhelfen oder ihn mindestens zu lindern, wurden vermehrt gemeinnützige Baugenossenschaften gegründet. Am 31. Januar 1945 trafen sich im Konferenzsaal des Zürcher Hauptbahnhofes 9 Gründungsmitglieder zur Gründung einer weiteren gemeinnützigen Baugenossenschaft unter dem Namen  "Baugenossenschaft Werdmühle Zürich".
 
Initiant der Gründerversammlung war Herr Theodor Joos, Architekt, wohnhaft in Wollishofen. Er konnte den Gründungsmitgliedern bereits ein Baugrundstück zwischen Winterthurer- und Schwamendingenstrasse von 2'156,2 m² zum Preis von Fr. 28.-- pro Quadratmeter vorlegen. Dieses Grundstück bestand aus einem Wohnhaus mit Scheune und Stall; es wurde von der Verkäuferschaft zu Fr. 60'000.-- angeboten.
 
Am 18. April 1945 konnte ein Kaufvertrag durch den in Zwischenzeit gebildeten Vorstand unterzeichnet werden.
 
Auf dem erworbenen Areal wurden 3 Mehrfamilienhäuser mit 18 3-Zimmer- und 3 4-Zimmerwohnungen erstellt.
Die 21 Wohnungen in den Häusern Hubenstrasse 2,4 und 6 waren per 1. April 1947 bezugsbereit. Die Überbauung erforderte den Betrag von Fr. 668'000.-- davon wurden durch den Bund, Kanton und Stadt Zürich Fr. 224'000.-- als Subvention im Rahmen des damaligen Arbeitsbeschaffungsprogrammes beigesteuert. Die Verbilligung betrug ca. 33%, die monatlichen Mietzinse für die 3 Zimmer-Wohnungen durchschnittlich Fr. 110.--.
 
Ein weiteres Baugrundstück mit 2'237 m² konnte für Fr. 55'000.-- bzw. Fr. 24.-- pro Quadratmeter gekauft werden. Die drei Mehrfamilienhäuser mit 17 3-Zimmerwohnungen an der Schwamendingen/Überlandstrasse mit einem Mietzins von Fr. 120.-- waren am 1. Dezember 1948 vermietet.
 
Mit den beiden Bauetappen besass die Baugenossenschaft 38 Wohnungen in sozialen Wohnungsbau.
Weitere Landerwerbungen kamen aus verschiedenen Gründen nicht zustande, teilweise wegen Unstimmigkeiten im damaligen Vorstand. Deshalb musste auch ein Bauprojekt von 68 Wohnungen im Mattenhofquartier in Schwamendingen abgeschrieben werden. In der Folge bestimmte eine ausserordentliche Generalversammlung vom 5. Dezember 1950 einen neuen Vorstand. Damit wurden die Probleme innerhalb des Vorstandes und bei verschiedenen Mieterstreitigkeiten beendet.


Überbauung Schwamendingenstrasse 129
 
1951 wurde durch das Tiefbauamt der Stadt Zürich die Winterthurer- und Schwamendingenstrasse ausgebaut. Die Genossenschaft musste dazu 170 m² Land abtreten. Die nötigen Gartenanpassungsarbeiten, die laut Eintragung im Grundbuchamt durch die Eigentümer übernommen werden mussten, wurden durch einige Genossenschafter zu einem Stundenlohn von einem Franken ausgeführt. Nach Beendigung der Arbeiten und zum Dank für die Frondinstarbeiten im Dienste der Genossenschaft spendierte der Vorstand in Näfels ein Mittagessen.

1952 - 1974

  • 1952 wird für die Häuser Schwamendingenstrasse 129 und Überlandstrasse 50/52 die Heizanlage auf Oelfeuerung umgestellt.
  • 1956: Herr Hermann Ungricht tritt infolge Wegzug von Zürich als Genossenschaftspräsident zurück. Eine Würdigung seiner Person wird an der Generalversammlung vorgenommen. Herr Walter Kummer, bisher Vizepräsident, wird sein Nachfolger.
  • 1961: Anschaffung von zwei Waschautomaten für 38 Wohnungen.
  • 1962: Montage von Fernsehdachantennen für 3 Fernsehprogramme und für UKW-Empfang.
  • 1966: Einbau der Ölheizung für Hubenstrasse 2. 4 und 6.
  • 1967: Montage von Sonnenstoren auf allen Balkonen.
  • 1968: Bezug des Neubaus Bergstrasse 5/7 in Fällanden mit 7 Wohnungen per 1. Oktober, Mietzins für eine 3-Zimmerwohnung im allgemeinen Wohnungsbau Fr. 350.--.
  • Beginn der Landabtretungs und Landabtauschverhandlungen mit den städtischen und kantonalen Behörden für den Express-Strassenbau und unser Bauprojekt.
  • 1970: Jubiläumsfeier "25 Jahre Baugenossenschaft Werdmühle" im Landgasthof Wallberg in Volketswil.
  • 1974: Erteilung der Baubewilligung für die Erstellung von 5 Mehrfamilienhäusern an der Schwamendingenstrasse 116-124 durch die Baubehörden.

Statutenrevision durch die Generalversammlung genehmigt.


1975 - 1984

  • 1975: Verkauf der Liegenschaft Hubenstrasse 4/6 an den Kanton Zürich zum Abbruch.
  • 5. Mai: Beginn der Aushubarbeiten für Block I Schwamendingenstrasse 116/118.
  • Erneuerungen der Küchen, Bäder und Sanitäranlagen mit zentraler Warmwasserversorgung für Schwamendingenstrasse 129 und Überlandstrasse 50/52, Umbaukosten Fr. 302'773.--, Mietzinserhöhung pro Wohnung um Fr. 118.-- monatlich.
  • 1976: Bezug des Neubaus Schwamendingenstrasse 116/118 mit 32 Wohnungen, Abbruch des Mehrfamilienhauses Hubenstrasse 2.
  • 1977: Spatenstich für die Überbauung Schwamendingenstrasse 120-124 über dem Autobahntunnel.
  • 1979: Bezug der 42 Wohnungen im Block II Schwamendingenstrasse 120-124 per 1. Oktober.
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    Überbauung Schwamendingenstrasse 116 / 118
  • Mit Vollendung von Block II geht die Bautätigkeit mit einem Bestand von 98 Wohnungen, 6 Büro- und Gewerberäumen sowie 82 Garagenplätzen vorläufig zu Ende.
  • 1980: Eröffnung der Express-Strasse mit Schöneichtunnel am 20. August.
  • 1981: Die Hauptsorgen der Baugenossenschaft Werdmühle sind die stets steigenden Hypothekarzinsen.
  • 1982: Aussenrenovation der 1. Bauetappe im Betrag von Fr. 205'712.20 und Mietzinsaufschlag von Fr. 75.-- pro 3-Zimmerwohnung.
  • Rücktritt von Vizepräsident Herr Emil Büchi nach 32 Jahren Vorstandsmitgliedschaft.
  • 1983: Modernisierung von 2 Oeltankanlagen der 1. Bauetappe, Einbau von Leckschutzauskleidungen und Vakuum-Überwachungsgeräten.

1985 - 1995

  • 1985: 1. Etappe, Anschluss der 17 Wohnungen an das Rediffusion-Kabelfernsehnetz.
  • 1986: Rückzahlungen der Subventionen und Überführungen der Wohnungen der 1. Etappe in den freitragenden Wohnungsbau.
  • 1987: Fassadenisolierungen der Häuser Schwamendingenstrasse 116-124, Kosten Fr. 1'234'404.25.
  • 1989: Der schlechte Zustand von Fassaden und Flachdach der 2. Etappe, Bergstrasse 5/7 in Fällanden, erfordert eine gründliche Totalerneuerung. Es werden Fassaden, Flachdach und Kellerdecke mit einer Wärmeisolation ausgerüstet. Montiert werden neue Isolierglasfenster und Küchendampfabzüge. Die Heizung erhält einen modernen Niederdruck-Kombikessel mit NOx-Oelbrenner gemäss Lufthalteverordnung. An allen Heizradiatoren werden Messgeräte montiert. Diese wertvermehrenden Erneuerungen erfordern Fr. 593'080.80.
  • 1990: In den Häusern der ersten Etappe werden die 42-jährigen Fenster durch Holz/Metall-Schallschutzfenster ersetzt und alle Kellerdecken isoliert. Im Hause Schwamendingenstrasse 129 müssen die verrosteten WC-Ablaufrohre ersetzt werden. Gleichzeitig werden in den separaten WC-Räumen Wandklosetts und Lavabos eingebaut. Diese Sanierungsarbeiten erfordern Fr. 252'073.20.
  • 1991: Die Statuten der Baugenossenschaft Werdmühle entsprechen nicht mehr den Bedürfnissen der Zeit, sie werden ersetzt.
  • Herr Otto Joos, leitender Architekt der Bauetappen 2, 3 und 4, tritt nach 41 Jahren Vorstanstätigkeit zurück. Während 22 Jahren versah er das Amt des Kassiers.
  • 1992: Die Sorgen der BGW sind immer noch die steigenden Hypothekarzinsen.
  • Die Generalversammlung beschliesst die Einführung eines internen Depositenkontos.
  • Die Buchhaltung wird auf EDV umgestellt.
  • 1993: Die Heizungsanlagen der 1. und 3. Etappe müssen den neuen Bestimmungen der Lufreinhalteverordnung angepasst werden. Für die 1. Etappe wird ein Fernwärmeanschluss gewählt, gleichzeitig wird die verbrauchsabhängige Heizkostenabrechnung eingeführt. Für die 3. Etappe wird eine neue NOx-Oelfeuerung eingesetzt. Die Gesamterneuerungskosten erfordern Fr. 202'00.--.
  • Rücktritt von Herr Ernst Isenschmid als Vorstandsmitglied und Vizepräsident.
    Sein Nachfolger wird Herr Gottlieb Korrodi.
  • 1994: Schwamendingenstrasse 116-124 Einbau von Messgeräten für die verbrauchsabhängige Heizkostenabrechnung.
  • Herr Walter Kummer gibt nach 38 Jahren das Genossenschaftspräsidium ab.
    Als Nachfolger amtet Herr Martin Kummer.

1996-2000

  • 31.12.1996 / 19.04.1997 Rücktritt der langjährigen Vorstandsmitglieder infolge Pensionierung
  • Jakob Kern (26 Jahre im Vorstand, va. Bereich Kassa und Finanzen) und zusätzliche Ernennung zum Ehrenmitglied per 19.4.97 (GV)
  • Gottlieb Korrodi (13 Jahre im Vorstand, Vizepräsident, Vermietungen, techn. Unterhalt)
  • 1997: nichts Nennenswertes
  • 1998: 25.4.1998 Genehmigung Kauf des Grundstückes „Greifensee- und Tramstrasse“ sowie das darauf zu entstehende Neubauprojekt durch die GV am 25.4.1998
  • Die BGW ist erstmals im Internet vertreten und hat eine eigene Homepage sowie eine eigene E-mail-Adresse
  • 1999: Grundsteinlegung Neubauprojekt Greifensee- und Tramstrasse nach einer mehr als 2-jährigen Verhandlungs-, Planungs-, und Bauprojektierungsphase.
  • 08.07.1999 Aufrichtefest Neubau Greifensee- und Tramstrasse
  • 15.12.1999 Erste Wohnungsbezüge im Neubau Greifensee- und Tramstrasse
  • 31.12.1999 Rückzahlung aller Subventionen, d.h. alle Wohnungen sind ab 01.01.2000 freitragend
  • 2000: Produktiver Einsatz des neuen EDV-Systems für die Buchhaltung
  • 29.4.2000 (GV) Austritt des langjährigen städtischen Vertreters im Vorstand, Herr Aldo Corti.
  • Frühling/Sommer: Umfassende Sanierungsarbeiten in den Treppenhäusern der Schwamendingenstr. 116-124 (die Treppenhäuser erhalten einen neuen Anstrich und werden dadurch heller und freundlicher)
  • Herbst/Winter: Sanierung/Erneuerung der Fenster in den Liegenschaften an der Schwamendingenstr. 116-124